Pierre Bayles Philosophie in der Réponse aux questions dun provincial / von Theo Jäger
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Buchzusammenfassung:
Nur wenige Philosophen werden so unterschiedlich beurteilt wie Pierre Bayle (1647-1706). Während einige in Bayle einen Kritiker der Religion vermuten, ja sogar einen Atheisten, sehen andere in ihm den gläubigen Anhänger der Reformierten Kirche oder den Fideisten, der sich dem Glauben ergibt. Bayle hat scharfsinnig Glaubensaussagen geprüft und sie als unverständlich und der Vernunft widersprechend nachgewiesen. Das Ergebnis dieser Prüfung interpretiert er als Schwäche unserer Vernunft, die uns veranlassen müsse, uns dem Glauben zu unterwerfen. Da Bayle den Libertins viele Argumente lieferte, blieb es nicht aus, daß er sich kirchlichen Kreisen gegenüber suspekt machte sie werteten seine Glaubensbekenntnisse als Schutzschild hinter dem er seine der Kirche abträglichen Untersuchungen durchführen wollte. Zweien dieser Libertins, Voltaire und dem Preußenkönig Friedrich II. war Bayle immer gegenwärtig. Voltaire nennt ihn in einem Atemzug mit Descartes und Christian Wolff. Friedrich II. rechnet ihn, zusammen mit Aristipp, Epikur, Gassendi und Locke, unter die von Vorurteilen gereinigten Seelen mit unsterblichem Ingenium. Der Autor der vorliegenden Studie geht u.a. der Frage nach, wie Bayle im Lichte seiner Spätschrift, der Réponse, im Hinblick auf die differierenden Meinungen einzuordnen ist. Er kommt dabei zum Ergebnis, daß er weder Fideist noch Atheist war, sondern über einen ausgeprägten Skeptizismus nicht hinausgekommen ist. Bei seinen Aussagen über die Moral zeigt sich Bayle allerdings als Dogmatiker: Nicht aus der Religion kann eine allgemeinverbindliche Moral abgeleitet werden, sondern nur aus der Vernunft als einer Eigenschaft, die alle Menschen verbindet. Dies schon frühzeitig erkannt und propagiert zu haben, ist eines der großen Verdienste Pierre Bayles. Bayles Einfluß auf die Gelehrten und Gebildeten sowohl seiner Zeit als auch der Zeit danach kann wohl schwerlich überschätzt werden. Hier sei lediglich auf Hume, Leibniz und Mandeville verwiesen.