Verhüllungsgeschichten. Die Dichtung des Schleiers - Steiner, Uwe
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Buchzusammenfassung:
Im neuerwachten Interesse an der Metametapher des Schleiers sieht sich die verbreitete konstruktivistisch-kulturalistische Wirklichkeitsauffassung nicht etwa nur an ihren Rändern mit der neuen Konjunktur des Religiösen konfrontiert. Steiners Untersuchung erhellt die wichtigsten Stationen der Metapherngeschichte literatur-, kulturwissenschaftlich und metaphorologisch. Ihren historischen Schwerpunkt legt sie auf die Umbesetzungen der Metametapher. Die velomanische Ernüchterung beginnt spätestens im 18. Jahrhundert. Nicht erst seit Nietzsche befindet man, der Schleier habe sich zum flächigen Gewebe kontrahiert. Dem soll hier widersprochen werden denn im Zeitalter des Weltweiten Gewebes verdichten sich die Netze. Sie bringen neue Verhüllungen hervor.
FAQ zum Buch
Das Werk versteht den Begriff “Schleier“ als metaphorisches Element, das die Verhüllung und zugleich die mögliche Aufklärung der Gegenwart symbolisiert. Der Schleier steht in Verbindung mit der traditionellen ikonografischen Darstellung der Venus, die Spiegel und Schleier als Attribute trägt. Er ermöglicht durch die “produktive Absence“ der Dichtung eine Transparenz für die “verstellte Präsenz“ der Gegenwart, indem er die Opazität des Lebendigen überbrückt. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 17, ISBN 9783770539093
Der Schleier wurde in der Aufklärung als Symbol für das Verhältnis zwischen Offenbarung und Tradition thematisiert. Die Enzyklopädie stellte ihn als durchsichtigen Schleier dar, der die Wahrheit gleichzeitig verhüllte und enthüllte. Die Aufklärung kritisierte autoritäre Traditionen, nutzte aber den Symbolismus des Schleiers für ihr eigenes Projekt der Entschleierung. Gleichzeitig blieb sie in einer Doppelbindung, da sie den Schleier rhetorisch instanziierte, um die Wahrheit zu lenken. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 102, ISBN 9783770539093
Der Schleier wird in dem Text als metaphysische Superstruktur hypostasiert, die im Kontext der Transzendentalisierung betrachtet wird. Wieland kritisiert, wie das diaphane Gewebe des Schleiers als symbolische Weltkonstitution missverstanden wird. Die Transzendentalisierung verknüpft dabei das Sinnliche mit der metaphysischen Ebene, die durch den Schleier symbolisiert wird. Dies zeigt sich in der kritischen Auseinandersetzung mit der Überhöhung des Figurativen. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 149, ISBN 9783770539093
Goethe verwendet das Motiv des Schleiers, um die Grenze zwischen dem Realen und dem Symbolischen zu verschwimmen und eine Transzendierung ins Imaginäre zu ermöglichen. Der Schleier wird als „halb durchsichtige Hülle“ beschrieben, die das Irdische in das Überirdische hinüberblicken lässt. Er symbolisiert dabei sowohl Mystik als auch ständige Verwandlung, wie in „verschleierte Gestalten“ und „ewigem Wechseltrug“ deutlich wird. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 201, ISBN 9783770539093
Der Schleier äußert sich in Medien als opaker Deckmantel, der die wahre Natur der ökonomisch-technischen Beziehungen verschleiert. Er wird metaphorisch als „Shroud“ beschrieben, der die Welt umschließt und niemals fertiggestellt wird. Zudem wird er mit mythischen Bildern wie der Weberin Penelope oder der Spinnerin Arachne verknüpft, die das unendliche Netz der Medien symbolisieren. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 284, ISBN 9783770539093
Die “Fundamentalpoesie des Schleiers“ bezeichnet bei Botho Strauß eine poetische Reflexion, die die semantischen Fundamente der abendländischen Kultur anruft und die Dynamik ihrer Leitmetaphorik in Weltentwürfen ausmacht. Sie zielt darauf ab, der Literatur ein epistemisches Potential und metaphysisches Pathos zurückzuerstatten, indem sie die vom technomedialen Gewebe verhüllte “erste Welt“ entschleiert. Dabei wird der Schleier nicht als Hindernis, sondern als tragender Aspekt der Wirklichkeit verstanden, der Würde und Tiefe besitzt. Die Kontraktion des Schleiers zum Netz wird dabei widerrufen, um die “unerfahrbare Realität“ zu erschließen. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 299, ISBN 9783770539093
