Macht und Gabe (Historische Studien) - Sybille Schröder
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Buchzusammenfassung:
Prachtentfaltung und Herrschaft standen auch im 12. Jahrhundert in einem engen und vielgestaltigen Zusammenhang. In dieser Zeit differenzierte sich die materielle Kultur der Höfe aus, bot damit reiche Möglichkeiten für die Repräsentation von Rang und Macht und prägte ebenso den Alltag der Anwesenden. Auch an dem durch verschiedenartige Quellen ungewöhnlich gut dokumentierten Hof Heinrichs II. von England wurden profane Gegenstände in vielfältiger und spezifischer Weise wirksam. Sie dienten der Integration und Binnendifferenzierung, gelangten als Geschenke an andere Höfe und vermittelten ein gewünschtes Bild der Herrschaft. Die effiziente Herrschaftswahrnehmung des angevinischen Königs wurde durch die ihm zugeschriebene einfache Kleidung und die Ausübung der Jagd betont. Zugleich versorgten Londoner Einkäufer seinen Hof mit Luxusgütern, was auf die engen Beziehungen zwischen Hof und Stadt verweist. In exemplarischen Studien wird erschlossen, welche umfassende Bedeutung Textilien, Prachtzelte, Rehe und Hirsche sowie Wein und cervisia für die Repräsentation und Umsetzung königlicher Herrschaft hatten. An andere Regenten als Geschenke übereignet, spielten diese Statussymbole in der politischen Kommunikation eine wichtige Rolle und schufen auch außerhalb des Königshofes eine Repräsentation der Herrschaft Heinrichs II.