Mädchenlektüren : Lesediskurse im 18. und 19. Jahrhundert / Susanne Barth
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Buchzusammenfassung:
Das Buch "Mädchenlektüren: Lesediskurse im 18. und 19. Jahrhundert" von Susanne Barth untersucht die Lesegewohnheiten und Lesediskurse junger Mädchen in den Jahrhunderten des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Autorin stellt fest, dass das Lesen für junge Mädchen zu dieser Zeit sowohl in der Medizin als auch in der Pädagogik ein umstrittenes Thema war. Im ersten Teil des Buches untersucht Barth die Diskurse in Medizin und Pädagogik über die Mädchenjugend und die Pubertät. Sie zeigt, dass es damals ein Paradigma von der weiblichen Sonderanthropologie gab, das die Entwicklung von Mädchen anders betrachtete als die von Jungen. Mediziner sprachen über Krankheiten, Hysterie und Degeneration bei jungen Mädchen, während Pädagogen über das Selbstgefühl junger Mädchen und die Liebe des Vaters zur Tochter diskutierten. Pädagoginnen hingegen sprachen über ideelle und reale Mütter und die Selbständigkeit junger Mädchen. Im zweiten Teil des Buches untersucht Barth die Lesediskurse in der Pädagogik und deren normative Grundlegungen. Sie zeigt, dass es eine Debatte um "Empfindsamkeitsfieber", "Leselust" und "Lesesucht" gab und stellt verschiedene lese- und literaturpädagogische Konzepte vor und um 1800 vor. Diese Konzepte umfassten literarästhetisch-entwicklungs-theoretische Lektüremodelle sowie das Modell der "kontrollierten Pubertätslektüre" und die Geschmacks-, Moral- und Geistesbildung bei August Hermann Niemeyer. Im 19. Jahrhundert gab es dann eine Lese- und Literaturpädagogik, die sich mit "Freude", "Genuß" und "allseitiger Bildung" beschäftigte. Im dritten Teil des Buches untersucht Barth die jungen Mädchen in den Lesediskursen von Pädagogik und Medizin. Sie zeigt, dass Pädagogen Ängste vor weiblichem Normenverstoß hatten, während die Medizin prophylaktische Maßnahmen gegen Hysterie bei Mädchen ergriff. Pädagogen hatten Phantasien von der gebildeten Vatertochter, während Pädagoginnen Konzepte von "umfassend gebildeter Weiblichkeit" entwickelten. Barth untersucht auch das Prinzip der Lesefreiheit und die Entfaltung der Persönlichkeit. Im vierten Teil des Buches untersucht Barth die Figuren junger Leserinnen in Erzähltexten. Sie untersucht Romanleserinnen und deren Lektüren im Zusammenhang mit der "weiblichen Bestimmung" sowie deren Lektüreträume und das Warten aufs Erwachsenwerden. Sie untersucht auch die "Lust am Text" und die "Lust am Körper" sowie die Lektüreträume und den weiblichen Selbstentwurf. Ein Exkurs widmet sich der Romanleserin Emma Bovary. Im fünften Teil des Buches untersucht Barth gebildete Leserinnen und deren schwierigen Aufbruch in das Reich des Geistes. Sie untersucht auch die Leiden von Blaustrümpchen und die Vorstellung von intellektueller Weiblichkeit und antikem Göttinnenhimmel. Sie untersucht auch die Lesefreiheit und Geistesfreiheit. Im sechsten Teil des Buches untersucht Barth Mädchenlektüren, weibliche Entwicklung und Emanzipation. Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung der Lesegewohnheiten und Lesediskurse junger Mädchen im 18. und 19. Jahrhundert und zeigt, wie diese Diskurse die Vorstellungen von weiblicher Entwicklung und Emanzipation beeinflussten.