Von der Romantik zur ästhetischen Religion / hrsg. von Leander Kaiser und Michael Ley
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Buchzusammenfassung:
Die spätere Ablehnung von Konstruktivismus und Expressionismus durch Stalin und Hitler war keineswegs dem Widerstand der Avantgardekünstler gegen diese Diktaturen geschuldet. Hinter der unbedingten Verabsolutierung des Ausdrucks und der reinen Form stehen vielmehr strukturelle und inhaltliche Übereinstimmungen der Künstler mit den Totalitarismen und den radikalen Religionen des 20. Jahrhunderts. Die romantische Auseinandersetzung mit dem Mythos schlägt vollends um in einen vernunftfeindlichen Irrationalismus, gnostische Denkstrukturen und apokalyptische Erlösungsphantasien ziehen die Künstler sowie die politischen Führer und Ideologen in ihren Bann. Antikapitalismus, Ablehnung des stumpfen Materialismus der bürgerlichen Gesellschaft, rassistischer Antijudaismus gehen in diesem geistigen Milieu ineinander über. Nicht Zivilisierung fragil gewordener gesellschaftlicher Identitäten, sondern die Überwindung des alten Menschen zu einer höheren Gattung ist das Ziel dieser Bewegungen, die jedoch in apokalyptischen Massentötungen gipfeln und zu den Konzentrationslagern führten.
FAQ zum Buch
Das Dilemma der Avantgarden liegt in ihrer ambivalenten Rolle zwischen Fortschritt und Regression sowie in der Schwierigkeit, ihre Einflüsse in unterschiedlichen Gesellschaftsformen zu bewerten. Sie stehen im Widerspruch zu den eigenen Idealen der Freiheit und Kreativität, während sie gleichzeitig in autoritären Systemen kritisch beurteilt werden. Die moralische Einordnung ihrer Kunst hängt von politischen Systemen ab, was ihre gesamte Bewertung kompliziert. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 15, ISBN 9783770540198
Kandinsky war einer der zentralen Ideologen des Modernismus und vertrat die Befreiung der Kunst von äußeren Regeln zugunsten innerer Notwendigkeit. Seine Theorien verknüpften abstrakte Malerei mit gnostischen Vorstellungen und theosophischen Einflüssen. Nach 1945 wurde seine Ideologie jedoch vereinfacht und von seiner zeitgenössischen Weltanschauung isoliert. Seine Schriften beeinflussten die Entwicklung der abstrakten Kunst, blieben aber in ihrer ideologischen Tiefe oft ungenügend untersucht. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 99, ISBN 9783770540198
Hermann Nitsch zeigt die Wiederkehr des Rituals durch seine „rituelle Arbeit“ am „Orgien Mysterien Theater“ mit über 80 Aktionen seit 1956. Die rituellen Elemente umfassen symbolische Schläge, rote Farbe und körperliche Ausdrucksformen, die als Katharsis und Erlösung verstanden werden. Die Skandalisierung seiner Werke ist zudem ein bewusstes Konzept, das die gesellschaftliche Position des Künstlers als „konservativer Revolutionär“ unterstreicht. Dieses FAQ wurde mit KI erstellt, basierend auf der Quelle: S. 109, ISBN 9783770540198
