Unzeitgemäßes Denken bei Sophokles / Markus Altmeyer
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Buchzusammenfassung:
Die sieben erhaltenen Dramen des Tragikers Sophokles entstanden in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. Athen war damals von der Dynamik eines umfassenden geistigen Wandels geprägt. Die radikale Demokratie durchdrang alle Lebensbereiche und wurde vielfach als Bedrohung überkommener Werte, insbesondere im Bereich der Familie empfunden. In der Arbeit wird versucht zu zeigen, wie Sophokles die großen Gestalten seiner Tragödien (Aias, Herakles, Antigone, Elektra, Ödipus und Philoktet) zu Vertretern einer älteren Weltsicht macht, die nicht mehr die zeitgemäße ist, und wie er ihnen gleichwohl mit distanzierter Sympathie gegenübersteht. Ein leitender Gedanke der Arbeit ist es, daß diese Charaktere in ihrer stolzen und trotzigen, ‚unmodernen‘ Haltung für Sophokles gemäß dem bekannten Diktum des Aristoteles Menschen sind, „wie sie sein sollen“.